Fließendes Licht Gottes
 

     
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Das Stück "Fließendes Licht Gottes" feierte seine Premiere während der Festspielwoche im Juni 2000 in der Lüftelberger Pfarrkirche und wurde insgesamt 6 Mal aufgeführt. 

 

Verwirrte Zeiten

Im Mittelpunkt der Ereignisse des Stückes "Fließendes Licht Gottes" steht die Zeit der "Schwarmgeister und Rotten" während und nach der Reformation im Raum Magdeburg, mit der sich neben anderen die bekannte katholische Dichterin Gertrud von le Fort in ihrer Novelle "Die Abberufung der Jungfrau von Barby" intensiv befasst hat.

Bauernaufstand und Bildersturm dieser Jahre, die in Burgen, Schlössern, Kirchen und Klöstern tobten, produzierten eine Geschichte, die sich im Magdeburger Kloster St. Agneten und im Kloster Helfta im 16. Jahrhundert ereignete:

Eine junge Klosterfrau aus dem Flecken Barby kommt in den Wirren der Klosterstürme ums Leben. Sie hat glühend für eine Erneuerung der Kirche und der Klöster gekämpft, wobei sie sich besonders um die "Wiederbelebung" eines Buches bemühte, das Mechthild von Magdeburg nach 1250 geschrieben hatte: "Ein fließendes Licht der Gottheit" In diesem Buch übte Mechthild heftig Kritik an den Zuständen in Gesellschaft und Kirche.

Das Buch lag nun schon "300 Jahre in Ehren gehal­ten und noch so unberührt, als ob es eben erst gebunden wäre". Denn es enthielt nach den Worten der "großen Äbtischen" von Agneten "einen starken Wein, den ohne Anleitung nicht alle gut vertragen. Es könnte leicht ein Brand darüber fahren".

Wie der Heilige Geist selbst fegt die junge Adelige von Barby mit ihren Visionen von der "Sterbenden Minne" in das altehrwürdige Kloster Agneten und trifft dort auf die "große Äbtische", die Sicherheit im Glauben und Tradition selber verkörpert. Sie hat das 300-Jahre-alte Buch vom "Fließenden Licht der Gottheit" gut verschlossen, damit kein "Brand über das Kloster und die alten guten Wahrheiten fahre, die längst von der Zeit eingeholt waren". Sie übersieht, dass das Feuer schon vor den Toren des Klosters brennt, das mit Hilfe des Buches viel­leicht hätte verhindert werden können.

Tradition und Entwicklung treffen in den beiden großen Gestalten persönlich aufeinander. Beide sind von der Richtigkeit ihrer Vorstellung so überzeugt, dass es zu keiner Annäherung kommt. So muss die Auseinandersetzung am Ende in einer Katastrophe enden.

Mechtild von Magdeburg

Mechthild von Magdeburg war die erste bekannte Mystikerin, die in deutscher Spra­che geschrieben hat. Sie wurde um 1207 geboren, war adliger Herkunft und führte ab 1233 ein asketisches geistliches Leben als Begine in Magdeburg.

Mechthild folgte so einer Armutsbewegung von Frauen, die dem Evangelium gemäß die Einheit von Gottes- und Nächstenliebe ins Zentrum ihres geistlichen Lebens stellten. Etwa 1250 begann sie mit der Niederschrift ihres Werkes "Ein fließendes Licht der Gottheit". Mechthild geriet in Schwierigkeiten, weil sie in die­sem Buch den Reichtum einiger Kleriker brandmarkte und das Domkapitel scharf kritisierte.1270 ging Mechthild von Magdeburg nach Helfta und wurde im Kloster Lehrerin der Mystik. Hier vollendete sie die Arbeit an ihrem wichtigsten Werk. Eines ihrer bekanntesten Aussagen war: "Gott hat in allen Dingen genug, allein die Berührung der Seele wird ihm nie genug."

Beginen und Kloster Helfta

Eine geistliche Frauenbewegung durchzog im 13. und 14. Jahrhundert das Mansfelder Land. Kristallisationspunkt war das Zisterzienserinnenkloster St Maria zu Helfta. "Krone der Frauenklöster" wurde es genannt.

"Zeitweilig zählte das Kloster mehr als hundert Ordensfrauen. Die Schwestern zeichneten sich aus durch eine klassische Bildung und durch hervorragende Kenntnisse der Bibel. Für Frauen der damaligen Zeit war dies eher ungewöhnlich. Das Kloster stand für Fortschritt und Entwicklung. Der Wiederaufbau Helftas ist daher ein Werk von deutscher und europäischer Bedeutung. Seit September 1998 stehen Baugerüste, wurden Steine bewegt, weil vorher sich Herzen bewegen ließen. Helfta - der Lebensort der Hl. Frauen Gertrud und der beiden Mechthilds - beginnt wieder zu leben. Die Kirche hierzulande kann ihren Auftrag zur Evangelisierung nur erfüllen, wenn es Stätten des Gebetes und des christlichen Lebens gibt, die für suchen­de Menschen offen sind. Ich bin überzeugt, in Helfta entsteht ein solches Werk." (Bischof Leo Nowak, Schirmherr für den Wiederaufbau von Kloster Helfta anlässlich des Richtfestes der Abteikirche am 21. Mai 1999.)

 

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